Sturzgefahr bei Senioren vermeiden

Sturzgefahr bei Senioren vermeiden und endlich vorbeugen können.
Sturzpräventationen tragen dazu bei, Risikofaktoren im Seniorenalter zu verringern. Eine schweizer Studie hat gezeigt, dass alleine in der Schweiz jährlich über 88.000 Sturzunfälle bei Senioren ab 65 Jahren. Stürze sind aufgrund der demographischen Entwicklung (die Menschen werden immer älter) nicht nur für das Gesundheitssystem eine große Herausforderung. Die größte Herausforderung stellen die medizinischen Folgen eines Sturzes für Senioren dar. Senioren sind in ihrer Mobilität eingeschränkt. Sie verlieren ihre Selbstständigkeit und müssen eventuell in ein Heim umziehen. Knapp 1.600 Senioren sterben an den Folgen des Sturzes (in der Schweiz). 

Gründe für einen Sturz

Die Gründe für einen Sturz können eine Kombination aus extrinsischen (umweltbezogen) oder intrinsischen (persönlich) Faktoren sein. Extrinsische Faktoren können Medikamente, schlechte Beleuchtung oder Stolperfallen sein (wie z.B. lose Teppiche in der Wohnung). Intrinsische Faktoren sind Gleichgewichtsstörungen, eingeschränkte kognitive Fähigkeiten, sogenanntes Multitasking (sprechen während des Gehens). Dies sind nur Beispiele.
Sorgenfrei Zuhause hat einen Ratgeber entwickelt, welche Maßnahmen getroffen werden können, um Stürze zu vermeiden. 

Sturzgefahr bei Senioren vermeiden

Lose Teppiche, schlechte Beleuchtung, keine Hilfsgriffe, offen gelegte Kabel. Das sind bereits erwähnte extrinsische Faktoren, weswegen Senioren stürzen. Das Ziel soll sein, ein Leben in den eigenen vier Wänden lange zu ermöglichen. Ein Umzug in ein Heim soll hinausgezögert, wenn nicht sogar ganz vermieden werden. Seit 2015 gibt es ein nationales Sturzpräventionsprogramm, “Sicher durch den Alltag”,  in der Schweiz. Es stellt sich allerdings die Frage, ob Stürze im hohen Alter wirklich vorgebeugt werden können.
Das Programm  beinhaltet 60-90minütige Hausbesuche durch einen Physio- oder Ergotherapeutin oder einen -therapeuten. Besagte geschulten Personen begutachten dann die Lebensumgebung der Senioren hinsichtlich von Sturzpotentialen. Stolperfallen werden direkt eliminiert. Es werden Tests durchgeführt und die Sturzangst der Senioren erörtert. Im Hausbesuch werden auch Übungen durchgeführt, um die intrinsischen Sturzpotentiale zu analysieren.
Im Jahr 2013 startet das Pilotprojekt von “Sicher durch den Alltag”. Erste Ergebnisse (nach vier Monaten) haben folgendes gezeigt:

  • die Senioren fühlten sich sicherer. Die Sturzangst konnte vermindert werden.
  • Laut Krankenkassenkosten sollten die Stürze, die vorgefallen sind, weniger schwer gewesen sein und haben zu keinem stationären Aufenthalt geführt.  Eine Aussage über eine allfällige Reduktion von Stürzen konnte nach vier Monaten allerdings noch nicht getroffen werden. Wichtig ist jedoch auch die Verminderungen der medizinischen Herausforderung nach den Stürzen.

Die Probanden wurden ein Jahr begleitet.
Dank der Hausbesuche konnten Stürze um circa 24% reduziert werden. Weitere Langzeiteffekte waren, dass Senioren ihre Sturzangst überwinden und ihre Lebensqualität wieder steigern konnten. So hatten Senioren u.a. weniger Angst vor der Selbstversorgung

Was bedeutet das genau: Sturzgefahr bei Senioren vermeiden?

Die Studie ist zwar aus der Schweiz, allerdings sind die äußeren Umstände nicht wesentlich anders als in Deutschland. Demnach kann die Studie als Vergleichswert herangezogen werden. 
Die langfristigen Hausbesuche wurden bei Menschen durchgeführt, die weder an einer Demenzkrankheit gelitten haben noch qualifiziert waren für einen Heimantritt.
Aus diesem Grund spricht man von Präventionsmaßnahmen, um nachhaltig die Heimantritte zu reduzieren.
In Deutschland gibt es selbstverständlich bereits Hausbesuche von Pflegekräften. Allerdings finden diese bei Personen statt, die bereits in ihrer Selbständigkeit eingeschränkt sind und einen Pflegegrad besitzen.
Die schweizer Studie zeigt, dass die Vorsorge bereits viel früher getroffen und gestartet werden muss.
Um Stürze im eigenen Zuhause vorzubeugen, empfiehlt es sich, über einen Badumbau nachzudenken. Rund 250.000 Personen erleiden pro Jahr einen Badezimer-Unfall.(Quelle: presseportal.de). Pflegebedürftige Personen mit einem zugewiesenen Pflegegrad können sich den Badumbau von der Pflegekasse mitfinanzieren lassen.